Auto-Umsatz steigt auf 2,1 Milliarden
Zogen Bilanz (v.l.: Christian Metje, Geschäftsführer des Landesverbands des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen; Hans Jörg Kossmann, Obermeister der Kfz-Innung Bremen, Karl-Heinz Bley, Präsident des Landesverbands. Foto: Landesverband KFZ Niedersachsen-Bremen

Mit fast 65.000 Pkw-Käufen und einem Gesamtumsatz von 2,1 (Vorjahr: 2,0) Milliarden Euro hat sich der Automarkt an der Weser „in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld des Jahres 2024“ besser als befürchtet geschlagen. Dank eines dynamischen Gebrauchtwagen­marktes, einer unerwarteten starken Nachfrage nach neuen Pkw und einer hohen Service-Nachfrage habe es höhere Umsätze gegeben.

Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen und Hans Jörg Koßmann, Obermeister der Innung des Kraftfahrzeugtechniker-Handwerks Bremen, erklärten bei der diesjährigen Jahrespressekonferenz des Kfz-Handwerks mit Blick auf die E-Mobilität, die „automobile Welt an der Weser benötigt Hilfen und Förderungen“.

Der Gesamtumsatz im Automarkt gliedere sich in 811,1 (Vorjahr: 792,1) Millionen Euro für den Neuwagenkauf, 866,6 (Vorjahr: 818) Millionen für den Kauf gebrauchter Pkw, 280,3 (Vorjahr: 261,5) Millionen Euro für den Service und 116,9 (Vorjahr: 103,4) Millionen Euro für neue und gebrauchte Nutzfahrzeuge.

Das „Sorgenkind Nummer eins“ des bremischen Automarktes sei die Elektromobilität, im Besonderen die vollelektrischen Pkw (BEV). Stromer hätten bei den Neuzulassungen 18,8 Prozent verloren, Plug-in-Hybride (PHEV) hingegen um 12 Prozent zugelegt. Das abrupte Ende der staatlichen Förderung im Dezember 2023 sei wesentlich an der Talfahrt beteiligt. Während sich die Reichweite von E-Modellen und die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte „relativ gut“ entwickelten, kranke der Markthochlauf an wettbewerbsfähigen Preisen im Vergleich zu Verbrennern.

Service-Markt legt zu

Der bremische Service-Markt sei um 7,2 Prozent auf 280,3 (Vorjahr: 261,5) Millionen Euro gewachsen. Die Quote der durchschnittlichen Werkstattauslastung habe 87 Prozent erreicht.

Auf der Habenseite der Jahresbilanz, sagte Koßmann „mit einer Portion Stolz“, stehe die Ausbildungsbilanz. Mit einer Steigerung von 5,3 Prozent auf 300 (Vorjahr: 285) neuen Ausbildungsverträgen für die fünf Kfz-Berufe habe die Branche „einen weiteren richtigen Schritt für die Fachkräftesicherung“ getan.

Forderungen des Kfz-Gewerbes

In dem an die neue Bundesregierung gerichteten Forderungskatalog des Kfz-Gewerbes stünde auch die sektorale Regelung für Fahrzeugdaten. Die vom Fahrzeug generierten Daten gehörten den Kunden und letztlich auch den Werkstätten. Ebenso müsse die Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung (Pkw-EnVKV) überarbeitet werden. Maß­nahmen wie eine Strompreissenkung, staatliche Kaufanreize für E-Fahrzeuge und ebenso verbesserte Sonderabschreibungen für gewerbliche Fahrzeuge seien unverzichtbare Impulse für die E-Mobilität.

Koßmann sagte, die Hürden der Elektromobilität seien die Preise für neue und gebrauchte Pkw. Nachdem Reichweite und Ladeinfrastruktur deutliche Fortschritte erreicht hätten, stehe nun die Forderung nach bezahlbarer E-Mobilität im Fokus.